wer was braucht.“ Mehr als 500 Schaustellerbetriebe sind darauf verzeichnet. Bannert teilt also den Schaustellern und Beschickern die Anschlüsse je nach Bedarf zu. Die Leistung reicht von 32 über 64 und 125 Ampere bis zu 250, 400 und 500. „Der Freifallturm benötigt 500 Ampere, der große Kettenflieger Aeronaut 400 Ampere“, erläutert der Elektromeister. Dafür gibt es dann Sonderschränke. Alle Stromschränke haben abschließbare Türen, jeder Schausteller bekommt von Bannert per Whatsapp-Nachricht die Schrank- und Türnummer sowie den Zugangscode für das Schloss mitgeteilt. „Vor Beginn der Veranstaltung wird der Zählerstand abgelesen, wenn alles abgebaut ist, dann der Endzählerstand.“ Etwa zwei Wochen nach der Veranstaltung baut Bannert mit seinem Team die Stromschränke wieder ab. Auch für die Beleuchtung an den Zugängen zum Krämermarkt ist Bannert zuständig. Die Lichterketten werden mit einem geliehenen Hubkran installiert. „Die Krämermarktbuden haben nicht so eine starke Beleuchtung.“ Deshalb wird durch die Lichterketten für Erhellung gesorgt. Der Elektromeister ist an den Wochenenden und Feiertagen auf dem Festplatz. Noteinsätze gab es bislang noch keine. „Es kommt aber schon mal vor, dass ich auch Geschirrspüler reparieren muss.“ Seit 2017 ist er für die Stromversorgung zuständig. Da er dies seit 1988 auch für den Schäferlauf in Markgröningen macht, haben ihn die Schausteller dort gefragt, ob er nicht auch auf demWasen arbeiten wolle. Der Schaustellerverband hat beim Veranstalter interveniert. „Dann saßen wir zusammen und haben darüber gesprochen.“ Zunächst war vorgesehen, den Platz dreizuteilen, doch die Mitbewerber haben zurückgezogen, so dass Bannerts Unternehmen jetzt weitgehend für die Stromversorgung auf dem gesamten Platz zuständig ist. Von Frühling bis Winter – der Wasen ist (k)ein Ganzjahresjob Ohne Wasser kein Volksfest. Auch darum kümmert sich ein Profi: Beqir Gjocaj, Inhaber des Meisterbetriebs Bär Haustechnik, ist für die Wasser- und Gasversorgung sowie für die WC-Container auf dem Festplatz verantwortlich. Für das Volksfest installiert er rund 60 Wasserkästen – beim Frühlingsfest sind es 50. Sie werden an das Wassernetz angeschlossen, inklusive Zähler für die Verbrauchserfassung. Grundlage ist auch hier der Lageplan des Veranstalters. Gjocaj betreut zusätzlich 20 bis 30 WC-Container. Hygiene ist oberstes Gebot: „Wir prüfen, desinfizieren im Bedarfsfall und spülen dann durch.“ Die Qualität des Trinkwassers wird laufend überwacht. Die Arbeiten beginnenWochen vor Veranstaltungsstart – schon am 3. Februar war in diesem Jahr Planungsbeginn fürs Frühlingsfest, kurz darauf startete der Aufbau. Während des Festes ist das Team täglich ab 7 Uhr vor Ort. Wenn es später wird, bleibt das Fahrzeug auf dem Parkplatz, denn ab Veranstaltungsbeginn dürfen keine Autos mehr aufs Gelände. „Dann kommen die Mitarbeiter zu Fuß mit ihrem Werkzeug“, berichtet Gjocaj. Auch bei WC-Schäden nach „nassen Nächten“ in den Zelten ist sein Team gefragt. Ein entscheidender Vorteil: die Nähe. Gjocajs Betrieb liegt am Daimlerplatz, nur wenige hundert Meter entfernt. Er betreut außerdem die Gasversorgung – samt Sicherheitsprüfung und TÜV-Protokoll. Seit 1999 ist er auf demWasen aktiv, nicht nur beruflich, sondern auch privat als Besucher. ZumAuftakt des Frühlingsfestes lud er sein gesamtes Team ein. Die Aufgaben von Bär Haustechnik enden nicht mit dem Volksfest. Auch das Kesselfestival, der Weltweihnachtscircus, das Palazzo-Zelt und weitere Events auf demWasen gehören zum Jahreslauf. „Wir sind vom Frühlingsfest bis zumWeltweihnachtscircus aktiv“, sagt Gjocaj. Danach wird der Platz winterfest gemacht: Leitungen werden entleert, um Frostschäden zu vermeiden. Denn pünktlich zum neuen Jahr soll die Versorgung für die nächsten Veranstaltungen wieder stehen – zuverlässig, professionell und unsichtbar, wie es sich für echte Infrastrukturhelden gehört. Text und Fotos: Edgar Rehberger Hintergrundbild: whyframeshot/stock.adobe.com Cannstatter Volksfestzeitung 2025 11
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