Cannstatter Volksfestzeitung 2025

in Stuttgart angefragt, ob dies auch hier möglichwäre. Schließlichwurden 40 Plätze genehmigt, sodass die Schausteller etwas Geld verdienen konnten. Bitter sei gewesen, als der Stuttgarter Weihnachtsmarkt 2021 kurzfristig abgesagt wurde. „Wir hatten schon unsereWaren bestellt.“ Das Risiko bleibt: wird storniert oder füllt man Lager und Kühlräume? Dann besteht Gefahr, man bleibt drauf sitzen, bekommt dieWare nicht mehr los. „Es ging ja auch darum, die Zulieferer zu unterstützen. Siewurden nach Corona jawieder benötigt.Wir mussten vermitteln, was finanziell alles bei uns dranhängt.“ Etwa Lieferanten, Versorger für Gas, Wasser, Strom sowie Spezialteile der Fahrzeuge und Betriebe usw. Durchhalten mit Pop-Up Parks Einige Schausteller jobbten während Corona als LKW-Fahrer, Security, Dachdecker oder im Einzelhandel, andere bauten Solaranlagen auf Dächer (siehe Cannstatter Volksfestzeitung 2022). Roschmann, der seit zehn Jahren dem Schaustellerverband Südwest vorsteht, organisierte zwei Pop-Up Parks in Kirchheim/Teck und Göppingen, die unter 3-G-Bedingungen (geimpft, genesen, getestet) abliefen. „Das war ganz okay.“ Dabei wurde deutlich, dass die Menschen sich auf die Veranstaltungen freuten, reichlich Nachholbedarf hatten. Die meisten Schausteller sind wieder am Start, nur einige wenige haben aufgehört, ältere Kolleginnen und Kollegen den Ruhestand angetreten. „Manche haben umgestellt auf kleinere, weniger personalintensive Betriebe.“ Denn Saisonkräfte zu finden, ist weiterhin schwer. Unter den Marktkaufleuten gab es mehr Betriebsaufgaben. „Sie hatten kein Vertrauen mehr in das Segment.“ Generell habe es im Schaustellergewerbe weniger Verluste gegeben als zunächst befürchtet. „Wir Schausteller waren schon immer flexibel.“ Neue Realität – neue Fragen Die Stimmung in der Branche ist geteilt. „Eine Hälfte ist locker, lebt jetzt bewusster, bei den anderen ist die Zündschnur kürzer geworden, die Belastbarkeit nicht mehr so hoch.“ Das Gefühl, das sich während der Pandemie breitmachte, nicht mehr gebraucht zu werden, überflüssig zu sein, zeigte Wirkung. Die Interessen haben sich etwas verschoben. „Man konzentriert sich jetzt mehr auf das Wesentliche.“ Bei den Besucherinnen und Besuchern habe sich bei den ersten Veranstaltungen nach der Pandemie – „die waren überragend“ – der Nachholbedarf gezeigt. Besucherschwund sei nicht zu verzeichnen. Verändert habe sich das Ausgabeverhalten. „Das Geld wird bewusster ausgegeben“, hat Roschmann festgestellt, „und auf Angebote geschaut.“ Beim Blick in die Zukunft wird Roschmann nachdenklich. „Es gibt weniger Veranstaltungen.“ Die veränderten Auflagen, auch beim Thema Sicherheit und Hygiene, seien hoch, die Kosten gestiegen. Es gebe immer mehr Vorgaben. Das gelte auch für Vereinsfeste. „Da wird es schwieriger, das Niveau zu halten.“ Auch werde es immer schwieriger, Nachfolger für den Betrieb zu finden, vor allem bei größeren Fahrgeschäften. In ein neues, publikumswirksames Fahrgeschäft zu investieren, müsse sehr gut überlegt werden. Text und Fotos: Edgar Rehberger SONNTAG BIS MITTWOCH MASS BIER NUR JETZT RESERVIEREN: WWW.BEIMBENZ.DE Cannstatter Volksfest 26.09. - 12.10.2025 Prosit UNSER 1Nicht am 3.10.25 | 2Außer vor Feiertagen | Preise zzgl. 1,00 € Bediengeld 2 Unser Mittagstisch MONTAG BIS FREITAG 12 - 15 UHR 1

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