Im 19. Jahrhundert verließen viele Württemberger mit ihren Familien das Land, um im Ausland ihr Glück zu finden. Ein Gros machte sich auf den Weg über den großen Teich. Doch offensichtlichwaren die Württemberger inAmerika so vomHeimweh geplagt, dass sie sich am liebstenmit ihresgleichen umgaben. So gründeten sich in Chicago, in NewYork, in Philadelphia und anderswo in den Staaten schonMitte des 19. Jahrhunderts Schwabenvereine, die sich „Cannstatter Volksfestverein“ nannten. Noch heute gibt es diese Vereine und alljährlich feiern sie ihr „Cannstatter Volksfest“ mit Fruchtsäule, German-Beer, Schuhplattler und allem, was nach klischeebehafteter amerikanischer Sicht zu einemechten „German-Beer-Festival“ dazugehört. Fast jedes Jahr besuchen die amerikanischen Volksfestvereine das Cannstatter Volksfest und ihre schwäbischen Vereinsbrüder. In diesem Jahrwird der Cannstatter Volksfestverein aus NewYorkmit 44Mitgliedern zu seinenWurzeln zurückkehren. Im Jahre 1818 haben KönigWilhelm I. vonWürttemberg und seine in der Bevölkerung sehr beliebte Frau Katharina ein „landwirthschaftliches Fest zu Cannstatt“ gestiftet, um der bäuerlichen Bevölkerung nach zwei schlimmen Hungerjahren wieder Hoffnung und Motivation zu verleihen. Mittlerweile findet das Landwirtschaftliche Hauptfest nur noch alle drei Jahre statt. Das Cannstatter Volksfest aber hat sich zum größten Fest des Landes entwickelt. Württembergs Herzog ist Präsident Hier, am Stammsitz des Cannstatter Volksfestes, fanden sich erst 1994 einige heimatverbundene Cannstatter auf Initiative der Stadträte Robert Kauderer und Günther Willmann sowie des Cannstatter Heimatkundlers Hans Otto Stroheker, des Festwirtes Wolfgang Lochmann und vor allem des Ehren-SchaustellerpräsidentenWilhelm Stamer zusammen, um einen „Cannstatter Volksfestverein“ zu gründen. Schnell waren Mitstreiter aus den Reihen der Cannstatter Honoratioren, der Wasen-Schausteller, der Ämter und Behörden und natürlich des Hauses Württemberg gefunden. Dessen Chef, Carl Herzog STARK FÜR DIE TRADITION Der Cannstatter Volksfestverein ist eine Marke Mit frischem Schwung und Elan will der Cannstatter Volksfestverein nicht nur die Traditionen des Cannstatter Volksfestes fördern und weiterentwickeln. Für die Zukunft strebt der Verein eine Verdoppelung der Mitgliederzahl an. Erreichen will er das durch ein attraktives Programm. Das hat sich der neue Vorstand auf die Agenda geschrieben. Der Vorstand des Cannstatter Volksfestvereins 2025: (v. l.) Rose von Stein , Christian von Berg, Manfred Kausl, Vize Steffen Kauderer, Vorsitzender Wulf Wager, Geschäftsführer Bernd-Marcel Löffler, Schatzmeisterin Inge Goldbeck, Ehrenvorsitzender Robert Kauderer, Vize Fabian Ernst, Vize Thilo Rahm, Wolfgang Schoch 36 Cannstatter Volksfestzeitung 2025
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